„HERR, dich rufe ich an; denn das Feuer hat die Auen in der Steppe verbrannt, und die Flamme hat alle Bäume auf dem Felde angezündet. Es schreien auch die wilden Tiere zu dir; denn die Wasserbäche sind ausgetrocknet, und das Feuer hat die Auen in der Steppe verbrannt.“
Joel 1,19-20
Unser
Monatsspruch berichtet von einer Naturkatastrophe. Das zerstörerische
Naturereignis wird durch ein verzehrendes Feuer, ausgetrocknete Flüsse und
hungernde Wildtiere beschrieben. Diese gewaltige Naturkatastrophe wurde
vermutlich durch die im ersten Kapitel erwähnte Heuschreckenplage und die
darauf folgende Dürre verursacht. Die Folge dieser Plage war eine völlige
Unfruchtbarkeit des Landes, die zu einer schweren wirtschaftlichen und
existenziellen Krise führte. Das Seufzen der Tiere zeigt, wie groß die Not ist
– die gesamte Schöpfung ist betroffen. Der Apostel Paulus spricht im Römerbrief
Kapitel 8 davon, dass die geschaffene Welt seufzt, leidet und auf die
vollkommene Erlösung wartet, bei der sie von der Vergänglichkeit und den Folgen
der Sünde befreit werden wird. Die Zerstörung der Natur ist nicht nur ein
praktisches Problem, sondern nach der Lehre der Bibel hat sie geistliche
Wurzeln. Eine Welt, die von Gott getrennt ist, ist gekennzeichnet durch Leiden,
Seufzen und Hoffnungslosigkeit. Da auch gläubige Menschen in dieser Welt leben,
leiden sie mit der Welt gemeinsam. Die große Frage ist: An wen wenden wir uns
in Zeiten der Krise?
Die meisten Menschen greifen heute zum Telefon, rufen Freunde an, klagen ihnen
ihr Leid und freuen sich, wenn sie ein offenes Ohr finden. Der Prophet hingegen
wendet sich an den HERRN. Er erkennt, dass nur Gott wahre Hilfe und Trost geben
kann. Heute können nicht nur Kriege oder Naturkatastrophen eine Dürre
verursachen, die Bibel spricht auch von geistlicher Dürre. Wir leben in einer
Zeit, in der viele Menschen Gottes Wort nicht mehr aufnehmen. Besonders viele
Herzen und Seelen sind heute ausgebrannt und leer. So wie der Prophet Joel
wollen auch wir für die Heilung der geschaffenen Welt und der menschlichen
Seelen beten.
Euer Dániel